Fetale Echokardiographie

Fetale Echokardiographie

Die fetale Echokardiographie ist eine spezielle Form der Ultraschalluntersuchung. Mit Hilfe hochauflösender Ultraschallgeräte kann das Aussehen, die Durchblutung und die Frequenz des fetalen Herzens und der angrenzenden Blutgefäße untersucht werden. Angeborene Herzfehler treten bei etwa 8-10 von 1000 Neugeborenen auf und sind damit relativ häufige Erkrankungen. Werden sie früh erkannt, kann eine spezialisierte Betreuung des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt durch einen Kinderkardiologen erfolgen.

Meistens wird eine fetale Echokardiographie zusammen mit einer Ultraschall-Feindiagnostik Untersuchung (Organscreening) durchgeführt, um auch Fehlbildungen in anderen Organsystemen zu erkennen. In unserer Praxis werden fetale Echokardiographie Untersuchungen von erfahrenen Pränataldiagnostikern durchgeführt, deren Ausbildung und Qualifikation regelmäßig von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) überprüft wird.

Play Video
Fetale Echokardiographie Organ-Screening Bielefeld Ute Kelkenberg Peter Kollertz.
Häufige Fragen
Für wen ist die Untersuchung sinvoll?

Über 80% aller angeborenen Herzfehler treten in Familien auf, in der kein anderes Familienmitglied einen Herzfehler aufweist. Eine Untersuchung kann deshalb auch bei unbelasteten Familien sinnvoll sein. Ob eine fetale Echokardiographie in Ihrem individuellen Fall durchgeführt werden sollte, besprechen Sie am besten mit Ihrem betreuenden Frauenarzt.

Risikofaktoren für fetale Herzfehler beinhalten:

  • Vorerkrankungen mit Diabetes mellitus oder anderen Stoffwechselerkrankungen
  • Die Einnahme bestimmter Medikamente in der Frühschwangerschaft
  • Angeborene Herzfehler in der Familie
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Verdacht auf Herzfehler oder Rhythmusstörungen des Feten
  • Auffälligkeiten im Ersttrimester-Screening (erhöhte Nackentransparenz)

Der günstigste Zeitpunkt zum durchführen der Untersuchung ist die 19. bis 22. Schwangerschaftswoche. In dieser Zeit können bis zu 80% aller Herzfehler erkannt werden. Im Rahmen einer Frühdiagnostik kann die Untersuchung in besonderen Fällen ab der 12-14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.

Wenn ihr Frauenarzt eine Indikation für eine fetale Echokardiographie gestellt hat, werden die Kosten der Untersuchung vollständig von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Von privaten Krankenkassen werden die Kosten bei entsprechender Indikation ebenfalls gedeckt.

Möchten Sie eine fetale Echokardiographie Untersuchung auch ohne Indikation vom Frauenarzt bei uns durchführen lassen, können Sie das als Selbstzahler-Leistung ebenfalls tun.

Sollten wir während der Untersuchung eine Erkrankung oder Fehlbildung Ihres Kindes feststellen, lassen wir Sie mit dem Ergebnis nicht alleine. Es ist uns sehr wichtig, Ihnen in dieser Belastungssituation beiseite zu stehen. Gemeinsam können wir mit Ihnen und Ihrem betreuenden Frauenarzt nach den besten Behandlungsmöglichkeiten für Sie und Ihr ungeborenes Kind suchen und die richtigen Konsequenzen für Ihren weiteren Schwangerschaftsverlauf ableiten.

Manche Herzerkrankungen (z.B. fetale Herzrhythmustörungen) können bereits gut im Mutterleib behandelt werden. Einige Herzfehler bedürfen einer unmittelbaren lebenswichtigen medikamentösen Therapie nach der Geburt (sogenannte ductusabhängige Herzfehler).

Mit dem Wissen um einen Herzfehler sollte die Geburt Ihres Kindes in einer spezialisierten Klinik erfolgen, in der Ihr Kind unmittelbar kinderkardiologisch betreut werden kann.

Bitte bringen Sie Ihren Mutterpass und wichtige Vorbefunde mit zur Untersuchung!​

Unsere Pränataldiagnostiker

DEGUM II Ultraschall-Feindiagnostik Pränatale Medizin Bielefeld
Was bedeutet eigentlich DEGUM?

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat die Ultraschalldiagnostik in drei Qualifikationsstufen unterteilt. Die einzelnen Qualifikationsstufen (DEGUM I bis III) setzen jeweils eine besondere Qualifikation des Untersuchers und bestimmte technische Anforderungen an das Ultraschallgerät voraus. Für die pränatale Diagnostik bedeutet das folgendes:

  • DEGUM Stufe I umfasst die Beurteilung der Fruchtwassermenge, der Plazenta, der Gebärmutter und eine Einschätzung der Größenentwicklung des Kindes. 
  • DEGUM Stufe II stellt deutlich höhere Anforderungen an den Arzt und an das Ultraschallgerät. Der Untersucher muss viele Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der pränatalen Diagnostik mitbringen und muss mit der Beurteilung krankhafter Befunde vertraut sein. 
  • DEGUM Stufe III stellt noch höhere Anforderungen an die Untersucher und die Gerätetechnologie. Es gibt nur wenige Zentren in Deutschland, die entsprechende Untersuchungen anbieten. Meist findet man sie in Universitätskliniken.

Das könnte Sie auch interessieren:

In Übereinstimmung mit den geltenden EU-Datenschutzgesetzen verwendet diese Website Cookies. Mehr zu unserer Cookie-Richtlinie erfahren Sie hier.